Knusprige Kartoffel-Gemüseküchlein

Diese Küchlein sind eine schnell zubereitete Beilage oder auch vegane Hauptmahlzeit. Welche Folgen der Verzicht auf Fleisch auf den Körper hat, lässt sich nicht leicht messen. Eine der augenfälligsten Folgen ist allerdings der Zeitgewinn beim Mittagessen. Ein mehr oder weniger großer Teil der Gerichte auf mehr oder weniger überfrachteten Speisekarten lässt sich schon auf den ersten Blick aussortieren. Noch mehr Zeit ließe sich nur noch einsparen, würde eine Kennzeichnungspflicht für Gerichte, die das Eigentumsrechts des Gastes am Tellerrand mit Balsamico-Schmierereien verletzen, eingeführt.

Die Idee für das folgende Rezept kam mir beim Aussortieren der Fleischgerichte der Speisekarte des Restaurants MoMa in Sofia. Ich blieb bei den вегетариянски тиганици hängen, die dort mit "vegetarian meatballs" also "vegetarischen Fleischklößchen" übersetzt werden. Kann passieren, wenn man im Wörterbuch falsche Freunde findet.

Was auf den Tisch des MoMa kam, war sehr lecker: Verschiedene Gemüse in Eierpfannkuchenteig ausgebacken und mit einem Klecks Chilimarmelade garniert. Meine Assoziation beim Lesen der Zutatenliste ging jedoch mehr in Richtung veganer Rievkooche aus meiner kölschen Heimat, mit Gemüse und Chiliporno aufgepeppt. Und in der Tat, die Süße der Chilis und der übrigen Gemüsesorten harmoniert vorzüglich mit den Röstaromen der gebackenen Kartoffeln.

Zutaten

Zutaten für 4 Portionen (als Beilage):

Zubereitungszeit: 30 Minuten

• 800 g festkochende Kartoffeln
• eine kleine Zwiebel
• eine mittelgroße Zucchini
• eine rote Paprikaschote
• 1-4 rote Chillischoten
• ein gestrichener Teelöffel Salz
• 4-5 gehäufte Esslöffel Mehl
• 500 ml Olivenöl zum Ausbacken
• Küchenpapier zum Entfetten

Zubereitung

1. Die Zwiebel feinhacken und - falls gewünscht - farblos anschwitzen. Normalerweise werden die Zwiebeln aber auch roh zugegeben gar.
2. Zucchini mit der Küchenreibe grob raspeln. Die Paprikaschote in feine Streifen oder Juliennes schneiden. Chilis feinhacken oder in Ringe schneiden
3. Kartoffeln schälen und eine Hälfte mit der Küchenreibe grob raspeln.
4. Die andere Hälfte der Kartoffeln mit der Reibe so fein wie möglich reiben.
5. Alle Zutaten in einer Schüssel verrühren, mit Salz abschmecken und mit dem Mehl verrühren.
   
6. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, bis an einem Holzlöffel kleine Bläschen aufsteigen. Das Öl soll etwa zwei Zentimeter hoch stehen.
7. Pro Küchlein einen gehäuften Esslöffel Teig in das Öl geben, platt drücken und von beiden Seiten knusprig, goldbraun ausbacken. Falls die Küchlein auseinanderfallen, etwas mehr Mehl zugeben.
   
8. Einen Rost mit Küchenpapier auslegen, und die fertigen Küchlein von beiden Seiten mit Küchenpapier entfetten.

Wichtig ist, die Kartoffeln als letztes zu schälen und zu reiben, und dann schnell zuzubereiten. Ansonsten oxidieren sie an der Luft, was nicht nur optisch sondern auch geschmacklich eine Beeinträchtigung darstellt.

Statt der grob geraspelten Kartoffeln kann man auch Süßkartoffeln in kleine Stifte von 2 mm Stärke schneiden.

Die Gemüsesorten kann man natürlich nach Belieben austauschen, zum Beispiel Auberginen statt Zucchini, Möhren oder Broccoli statt Paprika und so weiter.